Home and News
Die Sage
Gästebuch
Bilder 2008
Bilder 2009

Die Sage der Eichwald-Hexen

Die Vorgeschichte:

Man schrieb damals das Jahr 1525. Es war die Zeit der großen deutschen Bauernkriege und es war das entscheidende Jahr. Die Aufstände der Bauern gegen das Unrecht und die Unterdrückung waren eine der wenigen Freiheits- und Volksbewegungen in der deutschen Geschichte. Die Bauern selbst wollten vor allem ihre altüberlieferten Rechte wieder herstellen und ein menschenwürdiges und im Übrigen gottesfürchtiges Leben führen. Ihre Forderungen nach Milderung der Lasten und Aufhebung der Leibeigenschaft aber rüttelten an den Grundfesten der bestehenden Gesellschaftsordnung.

Seit dem Aufbegehren der Bauern in Nürnberg, Stühlingen und Erfurt gärte es in Oberschwaben rund um den Bodensee schon länger und innerhalb kürzester Zeit bildeten sich im Februar und März auch hier drei bewaffnete so genannte Bauernhaufen: der Baltringer Haufen, der Seehaufen, und der Allgäuer Haufen. Der größte der drei war der Baltringer Haufen: mehr als 12.000 Bauern, Bürger und Geistliche sammelten sich innerhalb weniger Tage im Baltringer Ried in der Nähe von Biberach. Auch der Seehaufen in der Nähe von Lindau bestand aus annähernd 12.000 Männern, darunter auch viele einfache Geistliche und Landsknechte. Die 7.000 Allgäuer Bauern, die vor allem gegen den Fürstabt von Kempten aufbegehrten, lagerten bei Leubas.

Am 12. April stellten die Soldaten des Schwäbischen Bundes unter der Führung Georg III. Truchsess von  Waldburg-Zeil, genannt der  Bauernjörg den größten Bauernhaufen, den Baltringer Haufen, bei Biberach. Der Haufen konnte aufgrund militärischer Unwissenheit der einfachen Landsknechte und Bauern schnell besiegt werden. Die noch lebenden Bauern wurden entwaffnet, und mussten ein hohes Strafgeld zahlen.

Der Bauernkrieg um und in Ellwangen und Tristolz:

Eine Woche später jedoch musste sich Georg III. mit seinem Heer vor dem, militärisch recht gut ausgebildeten, Seehaufen wieder zurückziehen und traf einen Tag später bei Wurzach auf die eigenen Bauern des Allgäuer Haufens. Aufgrund der Übermacht der Bauern musste er mit Ihnen verhandeln und wollte sie überzeugen, ihre Waffen niederzulegen.

So kam es, dass auch einige Bauern von Ellwangen und Tristolz von den Aufständen erfuhren und versuchten, sich den Wurzachern und dem Allgäuer Haufen anzuschließen, um die Revolte zu unterstützen. Als der Bauernjörg, die Nachricht erhielt, dass auch Bauern seiner eigener Ländereien nun versuchten, sich gegen seine Lehensherrschaft aufzulehnen, schickte er Soldaten los, um die revoltierenden Ellwanger und Tristolzer aufzuhalten. Anführer des Soldatentrupps war sein unehelicher Sohn Johann Langmann. Er bekam von seinem Vater den Auftrag zurückzureiten,  und die Ellwangern und Tristolzern wieder zur Vernunft zu bringen.

Der Eichwald spielte damals eine entscheidende Rolle:

Mit dem Auftrag in der Tasche marschierte Johann mit seinen Soldaten von Wurzach nach Ellwangen. Um seinen Vater zu beeindrucken, wollte er einen triumphalen Sieg gegen die kleine Revolte der Ellwanger und Tristolzer vorzeigen. Anstatt mit den Bauern  friedlich zu verhandeln, preschte er mit seinen Soldaten durch die Dörfer, zündete jeden Bauernhof an und tötete jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Viele verloren bei diesem Gemetzel ihr Leben. Zu aller Grausamkeit trieb er die überlebenden Frauen in eine kleine Kapelle in Tristolz und wollte sie niederbrennen. Durch eine List entkamen jedoch einige der Frauen und flohen in Richtung Eichwald und Eulental.

Den Frauen blieb nur die Möglichkeit, sich im dunklen Eichwald vor den Soldaten zu verstecken und flehten die Bäume um Hilfe an. Ihr Wehklagen fand bei den alten Eichen Gehör. Die alten Bäume empfanden bei all den Tränen Mitleid, öffneten ihre Bäuche, und die Frauen fanden Zuflucht im Inneren der Bäume. Nicht nur im hohlen Inneren, sondern auch unter dem großen Wurzelwerk vieler Eichen konnten sie sich verstecken. Die Soldaten waren sehr überrascht, als sie den ganzen Wald durchsuchten und niemand vorgefunden hatten.

Nachdem die Soldaten verschwunden waren und die Frauen sich in Sicherheit wiegten, wollten sie aus den Eichen wieder herauskriechen, um nach ihren Familien zu sehen. Den Eichen aber gefiel der Gedanke Gesellschaft zu haben und hielten die Frauen im ihrem Inneren gefangen. Viele der zurückgelassenen Männer haben versucht die Frauen zu finden, aber vergebens. Niemand hat die Frauen jemals wieder gesehen.

Erst sehr viel später erzählte man sich, dass immer wieder schwarze Schatten um die Bäume kreisen und man ein leises Kichern im Eichwald höre. .......................

Nur ein Gerücht?

Top